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Ich habe es auch mal getestet. Hier mal meine Eindrücke:
Geschrieben 21.10.14
Testbericht Rapier 44 Classic
Spielklasse
1. BK Niedersachsen Mitte
Sonstiges Spielmaterial
Holz: Juic Ghost
Rückhand: Grass D Tecs OX
Vorhand: Victas 401 1,5
Testmaterial
Holz: Rapier 44 Classic
Rückhand: Grass D Tecs OX
Vorhand: Victas 401 1,5
Spielsystem: Klassische US-Abwehr VH und RH
Warum der Test: Ich hätte gern mehr Offensivoptionen auf VH und RH, ohne auf Sicherheit und US verzichten zu müssen.
Hier will ich meine Testeindrücke kurz schildern. Mir ist klar, dass ich so ziemlich von dem langsamsten Brett schlechthin komme und beide Hölzer nicht wirklich vergleichbar sind. Vielleicht gründen auch einige Testergebnisse auf dieser Tatsache. Trotzdem will ich die Gegenüberstellung mal wagen.
Optik und Haptik: Schön großes Großblatt, ähnlich dem Ghost. Sauber verarbeitet! Mich persönlich stört mittlerweile die Dicke der Balsabretter, keine Ahnung, ob ich mich da wieder dran gewöhnen könnte. Extrem mißlungen finde ich die aufgeklebte Linse auf dem Griff. Aber da könnte man sicher auch ohne Linse bestellen
Tempo: Im passiven Abwehrspiel ein Stückchen schneller als das Ghost (Def würde ich sagen), im aktiven Spiel legt das Holz tatsächlich an Tempo zu, etwa all - all+.
US-Abwehr mit dem DTecS: Der mögliche Maximalschnitt liegt etwas unter dem US des Ghost. Dafür ist der Ballabsprung flacher, die Flugkurven gefährlicher. Beide Hölzer nehmen sich da nicht viel und liegen nur Nuancen auseinander. Allerdings "flattern" die Rapier-Bälle sehr viel mehr!
RH-Block am Tisch: Hier liegt überraschenderweise für mich das Ghost vorn. Klar, der Ballabsprung ist höher, aber durch die Flexibilität des Ghost kommen einfach mehr Bälle auf den Tisch. Kommen die Blocks mit dem Rapier, sind sie aber gefährlicher. Auffällig ist meines Erachtens, dass ein Block mit dem Rapier eine irgendwie ausgeführte Bewegung braucht, sonst scheinen kleine Geschwindigkeitsspitzen den Ball gern über den Tisch hinauszutreiben. Zugutehalten muss ich dem Rapier, dass ich keine gute Blocktechnik besitze, da ich fast nie am Tisch blocke.
RH-Angriff auf US: Erwarteterweise die Königsdisziplin des Rapier Classic! Hier ist das Holz tatsächlich dem Ghost und jedem anderen Def-Holz, das ich kenne, meileinweit voraus! Auf US geht der Angriff wirklich leicht von der Hand, auf leere Bälle nach einigen Übungsbällen auch. Meine Empfehlung ist aber ganz klar, bei einem aktivem Spiel am Tisch ein kleineres Rapier C zu nehmen. Mit dem Großblatt ist man einfach zu behäbig unterwegs.
VH-Abwehr: Ging erstaunlich gut! Trotz wesentlich kürzerer Ballkontaktzeit kann man mit gutem US abwehren, da die Flugkurve schön flach bleibt. Mit dem Ghost geht noch etwas mehr, allerdings steigt der Ball auch höher! Insgesamt aber voll i.O.!
VH-Angriff: Damit kam ich leider nicht so ganz zurecht. Der Schuss und Topspin auf Bälle über Tischniveau ist sehr ordentlich. Allerdings spiele ich materialbedingt meine Topspins meist unter Tischniveau mit viel Spin und viel Spinbogen. Da müsste ich mich mit dem Rapier ganz schön umstellen.
Fazit: Ein sehr schönes Holz, dessen Charakter allerdings nicht ganz meinem Spielstil entspricht. Der RH-Angriff ist allererste Sahne, reicht aber nicht aus, um meinem Ghost insgesamt das Wasser zu reichen. Wie müsste ein Rapier sein, damit es für mich als Abwehrer besser passen würde? Dünner, flexibler, keine aufgeklebte Linse. Maximal Mittelblatt und vermutlich den VS401 in 1,8. Dann könnte es passen! Wäre dann aber kein Rapier mehr
PS: Ein Vereinskamerad, der VH OX-Noppen und RH NI spielt hat das Rapier getestet und war schwer begeistert! Er spielt einfach damit offensiv am Tisch, da scheint es echt gut zu passen! Seine Worte: Das Holz ist ein ziemlicher "Bad Boy"
PPS: Ein Erweckungserlebnis ganz anderer Art hatte ich kurze Zeit später, als ich feststellen musste, dass man den Grass DTecs OX ziemlich problemlos auf Kunstfaser Off-Brettern spielen kann - in der langen Abwehr. Das war vllt. cool